Mein Verhalten änderte sich. Aus der lebensfrohen Frau wurde jemand, der sich zurückzog, empfindlicher war und sichtlich überfordert, es aber nicht wahrhaben wollte. Letztendlich fand ich mich erschöpft und erkrankt wieder – ein Weckruf, dass es so nicht weitergehen konnte. Mobbing und Burnout gehen oft Hand in Hand. Oft versuchen Mobbing-Opfer durch noch mehr Leistung und noch besser werden zu wollen, dem Mobbing zu entgehen. Am Anfang der Mobbing-Spirale werden dir Fehler vom Mobber unterstellt oder untergeschoben. Du versuchst, dies durch Leistung zu kompensieren. Du wirst wahrscheinlich noch genauer arbeiten wollen und gerätst dadurch in eine Abwärtsspirale. Du setzt dich nun zusätzlich zu dem, was der Mobber tut, selbst unter Druck und gerätst in Dauerstress. Stress sorgt dafür, dass du dich weniger konzentrieren kannst, dass dir mehr Fehler passieren – ein Teufelskreis. Dein Nervensystem ist angespannt und übererregt. Wenn es dir geht, wie mir damals, wirst du ab dem Punkt versuchen, krampfhaft deine Leistung zu beweisen. Du wirst anfangen, deine Bedürfnisse zu vernachlässigen. Pausen werden dringend gebraucht, um zur Entspannung zu kommen, sie werden aber dem „mehr leisten müssen“ geopfert. Das eigene Verhalten verändert sich. Misstrauen, Überforderung und Unzufriedenheit greifen um sich. Die Haut wird dünner, die Empfindsamkeit steigt, und eine innere Leere macht sich bemerkbar. Körperliche und mentale Beschwerden sind die Konsequenz, bis hin zur völligen Erschöpfung.