Weibliches Mobbing hat eine andere Dynamik als männliches
Weibliches Mobbing funktioniert subtiler, emotionaler.

Weibliches Mobbing am Arbeitsplatz

Frauen mobben anders – Der Schatten von Sisterhood

Zum Weltfrauentag, einem Tag, der für Gleichberechtigung, das Wahlrecht der Frauen und die Emanzipation der Arbeiterinnen steht, möchte ich das sensible Thema „Frauen und Mobbing“ beleuchten. Frauen mobben anders als Männer. Sicherlich gibt es Überschneidungen, und wenn die eher weibliche Masche nicht zum gewünschten Ziel führt, greift die Mobberin sicherlich auch gerne auf Plan B zurück. Primär zeigt sich jedoch, dass zwischen Frauen eine emotionalere, sozialere Art von Mobbing an der Tagesordnung steht – sozial im Sinne von: Es geht um das soziale Umfeld, und es wird persönlicher.

Die Wahl der Waffen - Schweigen, Verleumden, Grenzüberschreitungen

Neben Mitteln wie kollektivem Schweigen, dem Nichtgrüßen, wenn Person X den Raum betritt, und dem systematischen Ausschluss von gemeinsamen Aktivitäten, zählt zum typisch weiblichen Mobbing auch, dass üble Verleumdungen und Gerüchte über das Privatleben verbreitet werden. Wo Männer eher auf die Kompetenz eingehen und die Arbeit des anderen inhaltlich schlecht machen oder verurteilen, gehen weibliche Mobber ganz gezielt persönlich unter die Gürtellinie. „Hast du schon gehört…? Die hat doch mit dem und dem ein Verhältnis!“ oder „So wie DIE aussieht, MUSS sie ja mit dem Chef…!“ sind typisch weibliche Taktiken. Es wird über die Optik gehetzt oder die Frage, ob man z.B. eine gute Mutter ist, spekuliert.
Es gibt auch die Methode der „Privaten-Information für Mitarbeit“. Erst werden dem künftigen Mobbing-Opfer sensible Informationen entlockt, und dann werden sie gegen sie verwendet. Ich bin kein Psychologe, aber das zeigt sich auch und gerne in manipulativen Verhaltensmustern. Kolleginnen werden ausgehorcht, Informationen werden zur Währung für Kooperation und Mitarbeit. Häufig höre ich in meinen Coachings Sätze wie „Wie soll ich mich dagegen wehren? Ich MUSS ja Privates erzählen, sonst hat es Konsequenzen, und das Mobbing wird noch schlimmer!“

Wie kann frau sich dagegen wehren? - Offene Kommunikation, Respekt, Wertschätzung und Grenzen setzen

Sprich es an! Direkt bei der Dame und gerne auch beim Vorgesetzten, wenn der Verdacht entsteht, dass es sich hier nicht nur um gesunde Neugier handelt. „Ich möchte gerne Privates und Geschäftliches auseinanderhalten“ ist eine klare Grenze. Wenn diese mit Sätzen wie „Aber bei uns ist das SO!“ abgeschmettert wird und die andere ins Schmollen kommt, halte es aus. Stehe zu deiner Grenze und deinem Wunsch nach Privatsphäre. Das macht dich nicht zu einem schlechten Menschen. Es ist im Gegenteil ein Zeichen von Selbstachtung und Selbstliebe, seine Grenzen zu wahren und zu setzen.

Wertschätzender umgang statt Mobbing am Arbeitsplatz- jeder von uns hat das verdient

Grenzen setzen im Gefühlswirrwarr

Wir Frauen vermischen gerne Gefühl mit Geschäft. Sätze wie „Ich mag meine Kollegin ja, aber irgendwie ist es mir zu viel, was sie wissen will“ sind typisch. Natürlich ist ein angenehmes Klima am Arbeitsplatz wünschenswert. Ein wertschätzender, respektvoller und freundlicher Umgangston sollte Gang und Gäbe sein. Das erreichst du jedoch nicht, indem du alles preisgibst und trotz Bauchgrummeln Privates, das du lieber für dich behalten würdest, mitteilst, nur um die andere zufriedenzustellen.

Werde dir bewusst, dass du nicht mit deinen Kollegen befreundet sein musst und trotzdem einen wertschätzenden und respektvollen Umgang erwarten darfst. Ein Arbeitsplatz ist keine Familie oder Freundeskreis. Auch wenn es gerne suggeriert wird. Du bist abhängig angestellt, und es hat Konsequenzen, wenn du nicht tust, was dein Arbeitgeber von dir erwartet. Du musst jedoch nicht unreflektiert alles tun, was die Kollegin von dir verlangt, nur „weil wir das hier nun mal so machen!“

Lerne gut auf dich zu hören und klare Grenzen zu setzen. Die Erfahrung zeigt, dass du Mobbing am Arbeitsplatz nicht verhindern kannst, indem du „mitspielst“. Sehr wohl aber, indem du von Anfang an klar machst, WO DEINE GRENZEN SIND und DASS DU SIE AUCH EINHÄLTST.

Wenn du dir dabei Hilfe wünschst und Unterstützung brauchst, kontaktiere mich gerne.

Alles Liebe

Victoria