Kennst du das Gefühl, dass der Tag einfach nicht genug Stunden hat, um all die Dinge zu erledigen, die du dir vorgenommen hast? Ich kenne das nur zu gut. Manchmal übernimmt meine innere Perfektionistin das Ruder, und mein innerer Antreiber legt einen Gang zu. Ich möchte alles sofort und am liebsten perfekt erledigen. Doch die Realität sieht oft anders aus.
Da ist dieser Anspruch, die perfekte Frau zu sein: Neben meiner Arbeit und der Hingabe an meine Klientinnen möchte ich natürlich auch noch Yoga machen, meinem Schatz ein Drei-Gänge-Menü zaubern und den Hund auf mindestens drei einstündige Spaziergänge mitnehmen. Alles perfekt, versteht sich! Doch dann merke ich, wie ich ins Strudeln gerate. Denn der Tag hat nun mal nur 24 Stunden, und meine To-Do-Liste scheint endlos.
Das Resultat? Am Ende des Tages bin ich erschöpft und frustriert. Das Gefühl, nicht genug getan zu haben, nagt an mir. Aber muss das wirklich so sein?
Perfektionismus und unser innerer Antreiber können uns motivieren und anspornen, unser Bestes zu geben. Doch oft sorgen sie dafür, dass wir uns überfordern und unser Wohlbefinden leidet. Diese ständigen Ansprüche führen zu einem ungesunden Teufelskreis, der uns Energie raubt und unsere Zufriedenheit mindert.
Erhöhtes Stressempfinden: Permanente Selbstkritik und das Gefühl, nie genug zu tun, führen zu Stress und Unzufriedenheit.
Überwältigende To-Do-Listen: Statt Prioritäten zu setzen, wird alles als „wichtig“ betrachtet, wodurch wir schnell überfordert sind.
Erschöpfung und Unruhe: Die Angst vor Fehlern und der Drang nach Perfektion führen oft zu Schlaflosigkeit und innerer Unruhe.
Der Schlüssel, um aus dem Perfektionismus auszusteigen, liegt in einem liebevollen Umgang mit sich selbst. Erlaube dir, auch mal loszulassen und darauf zu vertrauen, dass du genug bist – auch wenn nicht alles perfekt ist.
Nicht alles muss heute erledigt werden. Setze klare Prioritäten und lerne, Aufgaben zu delegieren oder zu verschieben. Ein effektives Zeitmanagement und die Fokussierung auf das Wesentliche helfen, Druck zu reduzieren und das Gefühl der Überforderung zu verringern.
Frage dich, warum du perfekt sein möchtest. Wer stellt diese Anforderungen? Oft sind es innere Stimmen und alte Muster, die uns zu Perfektionismus treiben. Vielleicht hast du als Kind besonders viel Lob für Fleiß und Leistung erhalten. Doch es ist an der Zeit, Frieden mit diesen Mustern zu schließen und sie loszulassen.
Erlaube dir, Fehler zu machen und nimm sie als Chance für Wachstum. Fehler sind keine Schwäche, sondern ein natürlicher Teil des Lernprozesses. Niemand ist perfekt – und das ist absolut in Ordnung.
Plane regelmäßige Auszeiten für dich selbst ein – ohne schlechtes Gewissen. Ob es eine Yogastunde ist, ein Spaziergang mit dem Hund oder ein entspannter Abend: Du verdienst es, auf dich selbst zu achten. Eine kleine Übung: Stell dir vor, du hast eine „innere Freundin“, die liebevoll zu dir spricht und dich daran erinnert, dass nicht immer noch mehr getan werden muss, um wertvoll zu sein.
Nimm dir einen Moment, wenn der Stress wiederkehrt, und beobachte: Wer spricht da eigentlich zu dir? Ist es die liebevolle „innere Freundin“ oder der kritische Antreiber? Indem du diese inneren Stimmen achtsam wahrnimmst, kannst du dich von ihnen distanzieren und bewusster entscheiden, wie du auf diese Antriebe reagierst.
Perfektionismus und unser innerer Antreiber mögen uns vielleicht antreiben, doch oft sorgen sie für unnötigen Stress. Indem wir uns bewusst machen, dass wir auch ohne ständige Höchstleistungen genug sind, gewinnen wir mehr Leichtigkeit und Zufriedenheit. Lerne, den inneren Antreiber zu zähmen und mit dir selbst liebevoller umzugehen – für ein erfüllteres und ausgeglicheneres Leben.